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#Tag 25: Leerlauf

8:30 Uhr. Kein Weckerterror, kein Herbergentrubel – ich starte den Tag in aller Ruhe. Dusche gemütlich, lasse mir Zeit. Heute geht’s nicht zur Kathedrale, sondern zum Busbahnhof. Um 11:00 Uhr fährt ein Bus, der mich zu Heidi bringen soll. So der Plan. Ich laufe gegen 9:30 Uhr los, Google sagt: 40 bis 45 Minuten Fahrt für 3,95 €. Das wird einspannender Tag, denke ich.

Doch wie das Leben manchmal spielt: Die Zwischenstation bei Heidi klappt nicht. Also improvisiere ich. Ich suche mir spontan ein Zimmer in der Nähe des Busbahnhofs. Günstig gibt es auch heute nicht und auch kein historisches Altstadtflair, kein Festival, keine Menschenmassen – dafür ein Bett, ein Balkon, ein Fernseher. Und ja, zum ersten Mal seit vielen Monaten auch mal wieder Netflix. Ein Tag auf Pause. Ein Tag ganz unspektakulär.

Ich liege auf dem Bett, sitze auf dem Balkon, beobachte wie die Feuerwehr einen Wiesenbrand auf dem Nachbargrundstück löscht, wechsle gelegentlich die Perspektive. Und stelle fest: Nach 24 intensiven Camino-Tagen fühlt sich ein Tag ohne Programm wirklich absurd an. Aber vielleicht ist das genau das Richtige – ein Tag, an dem nichts passiert. Damit man merkt, wie viel eigentlich war.

Buen Camino!